Kryptosteuern in Chile

In Chile gibt es derzeit keine gesetzlichen oder regulatorischen Regelungen, die die Verwendung von Kryptowährungen regeln. Steuerlich werden Kryptowährungen in Chile deshalb wie ein digitaler Vermögenswert betrachtet und unterschiedlich besteuert, je nachdem, ob es sich um eine Privatperson oder um ein Unternehmen handelt. Die chilenische Zentralbank hat zudem ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Kryptowährungen weder ein gesetzliches Zahlungsmittel noch eine Fremdwährung sind. Nichtsdestotrotz sind Kryptowährungen in Chile weit verbreitet und eine beliebte Geldanlage.

Welche Kryptosteuern in Chile gibt es?

Da es in Chile keine separate Klassifizierung von Kryptosteuern gibt, gelten alle erzielten Gewinne als Einkommen und werden über die Einkommensteuer abgerechnet. Alle Transaktionen mit Kryptowährungen müssen deshalb in der Einkommensteuererklärung angegeben werden, um die fällige Einkommensteuer zu berechnen. Wenn Zahlungen in Kryptowährungen entgegengenommen werden, könnte dies außerdem als Sachleistung betrachtet werden und zur Berechnung des zu versteuernden Einkommens herangezogen werden.

Wie hoch sind die Steuern in Chile?

Alle Einkünfte aus Kryptowährungen werden über die Einkommensteuer abgerechnet. Dabei gibt es in Chile acht verschiedene Steuerklassen und der persönliche Einkommensteuersatz reicht von 0 % bis 40 %. Die Einwohner Chiles müssen einfach ihr Gesamteinkommen berechnen, um zu sehen in welche Steuerklasse sie fallen. In Chile werden zudem keine weiteren lokalen Einkommensteuern erhoben, sondern nur staatliche Steuern. Folgende Steuerklassen gibt es in Chile:

Einkommen bis 8.266.698,00 CLP - Keine Steuern

• Von 8.266.698 CLP bis 18.370.440 CLP - 4 % und Steuernachlass von 330.667 CLP

• Von 18.370.440 CLP bis 30.617.400 CLP - 8 % und Steuernachlass von 1.065.485 CLP

• Von 30.617.400 CLP bis 42.864.360 CLP - 13,5 % und Steuernachlass von 2.749.442 CLP

• Von 42.864.360 CLP bis 55.111.320 CLP - 23 % und Steuernachlass von 6.821.556 CLP

• Von 55.111.320 CLP bis 73.481.760 CLP - 30,4 % und Steuernachlass von 10.899.794 CLP

• Von 73.481.760 CLP bis 189.827.880 CLP - 35 % und Steuernachlass von 14.279.955 CLP

• Einkommen über CLP 189.827.880 - 40 % und Steuernachlass von CLP 23.771.349

Da alle erzielten Gewinne versteuert werden, müssen auch einige Aufzeichnungen über die Werte der Krypto-Transaktionen dokumentiert werden. Die chilenische Steuerbehörde (IRS) hat bereits seit 2019, zusammen mit der Anleitung für die jährliche Einkommensteuererklärung, einen Hinweis auf die Besteuerung von Kryptowährungen herausgegeben.

Krypto-Mining in Chile

Das Schürfen von Kryptowährungen in Chile ist nach wie vor eine Grauzone. Weder das Krypto-Mining noch das Staking sind in den aktuellen Gesetzen enthalten, weshalb nicht ganz klar ist, ob die Tätigkeit deklariert werden muss. Beim Thema Krypto-Mining in Chile empfiehlt es sich deshalb, sich von einem Steuerfachmann beraten zu lassen, um nicht in das Visier der chilenischen Steuerbehörden zu gelangen.

Sonstige Steuern in Chile

Mit der Steuerreform 2020 wurden auch einige Änderungen des Mehrwertsteuergesetzes eingeführt. Es geht dabei hauptsächlich um die Besteuerung bestimmter digitaler Dienstleistungen, die von nicht ansässigen oder ausländischen Dienstleistern erbracht werden. Diese Dienstleistungen unterliegen seither der chilenischen Mehrwertsteuer zum allgemeinen Steuersatz von 19 %. Deshalb sollten alle Dienstleister mit chilenischen Kunden, die nicht in Chile ansässig sind, sich genau informieren, um alle Steuern ordnungsgemäß abzuführen.

Angesichts der Unklarheit in Bezug auf Kryptosteuern in Chile ist es ohnehin ratsam, sich mit einem Steuerexperten in Verbindung zu setzen, um sicherzustellen, dass alle chilenischen Gesetze eingehalten werden.

Fazit – Kryptosteuern in Chile

Das Kryptosteuersystem in Chile steckt noch in den Kinderschuhen und es ist schwierig vorherzusagen, in welche Richtung es sich entwickeln wird. Aufgrund der hohen Besteuerung von digitalen Vermögenswerten wie Kryptowährungen, ist das Land für Krypto-Unternehmen und Privatanleger zurzeit nicht interessant.

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